MGV Unterschefflenz
Männergesangverein Unterschefflenz(MGVU)
Klangvolumen der Männerstimmen überzeugte - Jubiläumskonzert 160 Jahre in der Aula der Schefflenztalschule - Gastvereine aus Auerbach und Großeicholzheim
Gleich drei stimmgewaltige Chöre waren vor kurzem in der Aula der Schefflenztalschule zu erleben. Zu verdanken war es dem Männergesangverein Unterschefflenz, denn der hatte anlässlich seines 160-jährigen Bestehens zum Jubiläumskonzert mit den Gastvereinen Liederkranz Großeicholzheim und Liederkranz Auerbach mit deren Vorsitzenden und Chorleitern geladen. Vorsitzender Klaus Szigeth hieß dazu zahlreiche Zuhörer, besonders aber die Ehrenvorsitzenden Willi Reichert und Gerhard Frey, die sieben Ehrenmitglieder sowie die beiden Gastvereine mit deren Vorsitzenden und Chorleitern willkommen.
Dem MGV Unterschefflenz als Gastgeber war es natürlich vorbehalten den Konzertabend zu eröffnen, die sich zusammen mit ihrer Dirigentin Susanne Bender sehr akribisch vorbereitet hatten.
Es war ein stimmgewaltiger Einstieg mit dem Schefflenzer Sängergruß, gefolgt von „MalaMoja“(meine Kleine) nach einer Weise aus Kroatien und übersetzt von Arnold Kempkens. Von Hubert von Goisern „Weit, weit weg“, ein stimmungsvolles Chorarrangement alpenländischer Volksmusik mit Rock-Pop-Elementen sowie der Ballade „Du Hältst mich fest“ mit dem deutschen Text von Christine Siebert-Santos. Begleitet am Piano wurde der gastgebende Männerchor von Solistin Caterina Szigeth die im Anschluss mit ihrer brillanten Stimme mit „Not WhileI´mAround“ zu gefallen wusste.
Ebenso Susanne Bender am Piano mit – „BytheSea“ - Musik und Text von Stephen Sondheim.
Weiter im Programm die beiden Gastvereine aus Auerbach und Großeicholzheimmit Robert Fass am Klavier und Dirigent Klaus Bayer, mit den Chören „Im Dorf wo ich geboren bin“ (Chorbearbeitung Peter Schnur) sowie mit „Brennend heißer Wüstensand“ (Songtext von Freddy Quinn).
Ein kleiner Auszug aus der Vereinschronik hatte Vorsitzender Klaus Szigeth vorbereitet, nicht so einfach, 160 Jahre in fünf Minuten Revue passieren zu lassen. Der traditionsreiche Männergesangverein Unterschefflenz(MGVU) wurde am 5. Oktober 1862 gegründet, zum Anlass des Friedensfestes am 14. Oktober 1814 an der „Hohen Buche“. Zu dieser Zeit gab es bereits einen gemischten Chor mit 15 Männern und 9 Damen für feierliche Anlässe weltlicher und kirchlicher Art. 1862 wurde dieser gemischte Chor getrennt in einen kirchlichen und weltlichen Chor. Deswegen ist der 5. Oktober 1962 als Gründungstag des MGVU anzusehen. Der Verein nannte sich zuerst „Sängerbund“ mit eigenen Statuten, die am 12. Oktober 1962 vom Großherzoglichen Bezirksamt Mosbach genehmigt wurden. 19 aktive Gründungsmitglieder, mit Friedrich August Bopp als Vorsitzender (1862 bis 1887) und Johann Georg Hüttler als Dirigent konnten im Archiv festgehalten werden. Zum 50jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 1912 gab es als Höhepunkt die Weihe einer Vereinsfahne. Anlässlich der 100-Jahrfeier 1962 wurde dem Verein die „Zelterplakette“ überreicht, die höchste Auszeichnung, die einem Gesangverein verliehen werden kann. Weitere wichtige Informationen zur Geschichte des MGVU sind auch dem „Schefflenzbuch“ der Gemeinde (774 bis 1974 – Seite 295) zu entnehmen.
Nach einer kurzen Pause führte der MGVU im Programm fort . Erneut unter der Leitung von Susanne Bender wussten drei Chöre sehr zu gefallen.
Beginnend mit „Conquestof Paradise“ des griechischen Komponisten Vangelies sowie der Chorbearbeitung durch Bernd Hans Gietz. „Alles dreht sich im Kreis“ mit sehr anspruchsvollem Text – arrangiert von Bernd Stallmann sowie als dritten Chor - „Tage wie diese“ - arrangiert von Pasquale Thibaut und Peter Schnur.
Solistin Caterina Szigeth erneut am Mikrofon mit „Ed Svane“ von Edvard Grieg, begleitet erneut von Susanne Bender am Piano. Es folgten zwei weitere Chöre der Gastvereine Auerbach und Großeicholzheim mit den Dirigenten Robert Fass und Klaus Bayer. Beginnend mit dem Hit des Jahres 1963 – „Rote Lippen soll man küssen“ – arrangiert von Eckhardt Hehrer sowie eine amerikanische Weise –„Es führt nur ein Weg...“ arrangiert von Otto Groll.
Zum großen Finale dann alle drei Chöre auf der Bühne – sehr zur Freude auch von Dirigentin Susanne Bender – die schon bei der Generalprobe am Tag zuvor sehr große Begeisterung zum Ausdruck brachte bzgn. des Volumens an Männerstimmen mit klangvollem Erfolg, bestätigt auch durch ein tolles Publikum. „Über 7 Brücken musst du gehen“ von Pasquale Thibaut - 1980 von Peter Maffay gecovert, die Aufnahme eines zuvor schon veröffentlichten Songs. Zum Abschluss der Chor „Abendfrieden“ ein etwas traurigeres Lied mit vielen Pianopassagen – „Die Nacht ist von den Bergen gestiegen, die Lichter im Tal löschen aus. Wohl dem der eine Heimat hat, der sagen kann: ich geh nach Haus....,folgten drei weitere Strophen mit jeweiligen Refrains.
Zwischen den beiden Chören sprach Vorsitzender Klaus Szigeth seine Schluss- und Dankesworte. Dank an Bgm. Rainer Houck und Schulleiter Markus Hebestreit für die Nutzung der Aula der Schefflenztalschule. An Dirigentin Susanne Bender für die Programmgestaltung sowie die Mühe und Geduld über eine lange Probezeit der Singstunden. Ganz großer Dank an die beiden Gastvereine – Liederkranz Auerbach und Liederkranz Großeicholzheim. Caterina Szigeth für ihre musikalische Bekleidung und Sologesang. Hausmeister Armin Walter und nicht zuletzt einem ganz tollen Publikum, beste Motivation für die Sänger und dieses tolle Publikum forderte natürlich lautstark auch eine Zugabe.
Was könnte die Zugabe denn anderes sein als das „Lied des Bajazzo“ von Autor und Komponist Ruggero Leoncavallo bzw. in deutscher Fassung von Ludwig Hartmann.
Abschließender Dank aber auch für den Spendenbeitrag der Gäste die ja auch bei freiem Eintritt herrliche zwei Stunden durch tollen Chorgesang unterhalten wurden. Verbunden mit der Einladung zum anschließenden geselligen Beisammensein mit Singen, Trinken, Essen und guten Gesprächen. Rüdiger Eberle(rü)
Bildtext:
Die drei Männerchöre Unterschefflenz, Auerbach und Großeicholzheim nach dem erfolgreichen Jubiläumskonzert mit der gastgebenden Dirigentin und Programmgestalterin Susanne Bender(li.) sowie Solistin und musikalische Begleitung Caterina Szigeth(re) und MGVU - Vorsitzender und Chef des Konzertabends, Klaus Szigeth(5.v.rechts) dahinter Ewald Röser – Vorsitzender des MGV Liederkranz Auerbach
Foto 26 - Solistin Caterina Szigeth und Dirigentin Susanne Bender
Weihnachtliches Konzert in Unterschefflenz
Eine schöne Tradition wird fortgesetzt in Unterschefflenz
Zum Weihnachtskonzert am 2. Feiertag strömte Groß und Klein in die evangelische Kirche
Endlich sollte es in Unterschefflenz am zweiten Weihnachtstag wieder einmal festliche Posaunenklänge und Chorgesang geben in der evangelischen Kirche. Nachdem man in den letzten Jahren auf ein weihnachtliches Konzert verzichtet hatte, strömten die großen und kleinen Besucher in diesem Jahr wieder herbei und füllten die gemütliche kleine Kirche bis fast auf den letzten Platz. Familiär und vertraut ging es zu dabei, und so mischten sich unter die Stimmen der Chorsänger an diesem Abend gelegentlich auch ein paar feine Tönchen von der Empore, wo einige Eltern mit ihren kleinen Kindern dem Konzert lauschten.
Die Eröffnung des Abends oblag den Musikern vom Posaunenchor Schefflenz, die unter der Leitung von Andreas Bosch weihnachtliche Bläsermusik aus aller Welt mitgebracht hatten. Den gesanglichen Teil des Programms übernahmen die Sänger des MGV 1862 unter der Leitung von Susanne Bender, unterstützt von Caterina Szigeth am Piano, die auch ein kleines Gesangssolo beisteuerte. Aufgelockert wurde das abwechslungsreiche Programm durch gelesene Texte und natürlich wurde auch gemeinsam mit den Zuhörern gesungen. Nachdem die Bläser mit einer festlichen Fanfare von Jean-Joseph Mouret und der Chor mit „Herbei, o ihr Gläubigen“, einem traditionellen Weihnachtslied gestartet war, folgte ein Lied, in dem es um die Gefühle eines Seemanns ging, der den Heiligen Abend auf hoher See verbringt und sich nach Zuhause sehnt. Eine stattliche Sängerriege hat Chorleiterin Susanne Bender da beisammen, die Coronapause hat den MGV offenbar zahlenmäßig nicht allzu stark dezimieren können. Bei „Stille Nacht“, das die Bläser mit einem wunderschönen modernen Satz von Christian Sprenger eingeleitet hatten, sangen dann auch die Zuhörer mit. Posaunist Klaus Szigeth erzählte dazu die Geschichte des fast genau 200 Jahre alten Liedes aus Südtirol, das vielleicht zum bekanntesten Weihnachtslied weltweit wurde.
Von Joseph Haydn stammte das weihnachtliche „Andante“ für drei Blechbläser, solistisch präsentiert von Andreas Bosch mit zwei seiner erfahrenen Posaunisten. Beim folgenden Chorlied „Ave-Glöcklein“ war dann auch der zarte Sopran von Caterina Szigeth zu hören, deren „Ave Maria“ schwerelos hoch über den Männerstimmen schwebte. Leonard Cohens „Hallelujah“, das hier einmal mit einem ganz auf Weihnachten zugeschnittenen deutschen Text erklang, hatte Susanne Bender für ihren Chor bearbeitet und einen neuen eigenen Satz dazu geschrieben. Eines der immer wieder gern gelesenen und gehörten Weihnachtsgedichte ist „Die Weihnachtsmaus“ von James Krüss: Darin wird von einem geheimnisvollen kleinen Tierchen berichtet, das alljährlich nur zu den Festtagen aufzutauchen scheint und genauso plötzlich wieder spurlos verschwindet, sobald alle Süßigkeiten verputzt sind. Der geschmückte Tannenbaum stand im Mittelpunkt beim nächsten Musikblock, bei dem zunächst die Bläser „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“ anstimmte und dann auch die Zuhörer bei drei Strophen kräftig mit einstimmten. Udo Jürgens' „Wünsche zur Weihnachtszeit“ folgten in einer Fassung für Männerchor und „You raise me up“ in deutscher Übersetzung.
Ein sehr hübsch arrangiertes eigenes Medley von traditionellen Weihnachtsliedern bis Gospel und Jazz hatten die Bläser vorbereitet. Chorleiter Andreas Bosch, der vom Pult aus selbst mitspielte und daher keine Hand zum Dirigieren frei hatte, konnte sich auf seine Musiker verlassen, die rhythmisch präzise und klangschön spielten. Das mit Tuba, Euphonium und Bariton stark besetzte tiefe Register lieferte ein sattes Fundament für die Trompeten und hohen Posaunen, die sich auf diesem volltönenden Unterbau einfach wohl fühlen konnten. Nach den abschließenden Dankesworten des Chorvorstands und dem von Pfarrer Stephan Albers gespendeten Segen verabschiedeten sich die Sänger und Instrumentalisten vereint mit einem letzten Lied, bevor man draußen bei Glühwein und Snacks noch ein wenig Geselligkeit pflegen konnte. Auf dem Kirchplatz hatte nämlich der Verein der „Schefflenzer Bulldog Freunde“ Stände aufgebaut, sodass auch für das leibliche Wohl der Konzertbesucher und Mitwirkenden an diesem Abend bestens gesorgt war.
Ehrung für langjährige Sänger des MGV durch den Badischen Chorverband