MGV Unterschefflenz
Weihnachtliches Konzert in Unterschefflenz
Eine schöne Tradition wird fortgesetzt in Unterschefflenz
Zum Weihnachtskonzert am 2. Feiertag strömte Groß und Klein in die evangelische Kirche
Endlich sollte es in Unterschefflenz am zweiten Weihnachtstag wieder einmal festliche Posaunenklänge und Chorgesang geben in der evangelischen Kirche. Nachdem man in den letzten Jahren auf ein weihnachtliches Konzert verzichtet hatte, strömten die großen und kleinen Besucher in diesem Jahr wieder herbei und füllten die gemütliche kleine Kirche bis fast auf den letzten Platz. Familiär und vertraut ging es zu dabei, und so mischten sich unter die Stimmen der Chorsänger an diesem Abend gelegentlich auch ein paar feine Tönchen von der Empore, wo einige Eltern mit ihren kleinen Kindern dem Konzert lauschten.
Die Eröffnung des Abends oblag den Musikern vom Posaunenchor Schefflenz, die unter der Leitung von Andreas Bosch weihnachtliche Bläsermusik aus aller Welt mitgebracht hatten. Den gesanglichen Teil des Programms übernahmen die Sänger des MGV 1862 unter der Leitung von Susanne Bender, unterstützt von Caterina Szigeth am Piano, die auch ein kleines Gesangssolo beisteuerte. Aufgelockert wurde das abwechslungsreiche Programm durch gelesene Texte und natürlich wurde auch gemeinsam mit den Zuhörern gesungen. Nachdem die Bläser mit einer festlichen Fanfare von Jean-Joseph Mouret und der Chor mit „Herbei, o ihr Gläubigen“, einem traditionellen Weihnachtslied gestartet war, folgte ein Lied, in dem es um die Gefühle eines Seemanns ging, der den Heiligen Abend auf hoher See verbringt und sich nach Zuhause sehnt. Eine stattliche Sängerriege hat Chorleiterin Susanne Bender da beisammen, die Coronapause hat den MGV offenbar zahlenmäßig nicht allzu stark dezimieren können. Bei „Stille Nacht“, das die Bläser mit einem wunderschönen modernen Satz von Christian Sprenger eingeleitet hatten, sangen dann auch die Zuhörer mit. Posaunist Klaus Szigeth erzählte dazu die Geschichte des fast genau 200 Jahre alten Liedes aus Südtirol, das vielleicht zum bekanntesten Weihnachtslied weltweit wurde.
Von Joseph Haydn stammte das weihnachtliche „Andante“ für drei Blechbläser, solistisch präsentiert von Andreas Bosch mit zwei seiner erfahrenen Posaunisten. Beim folgenden Chorlied „Ave-Glöcklein“ war dann auch der zarte Sopran von Caterina Szigeth zu hören, deren „Ave Maria“ schwerelos hoch über den Männerstimmen schwebte. Leonard Cohens „Hallelujah“, das hier einmal mit einem ganz auf Weihnachten zugeschnittenen deutschen Text erklang, hatte Susanne Bender für ihren Chor bearbeitet und einen neuen eigenen Satz dazu geschrieben. Eines der immer wieder gern gelesenen und gehörten Weihnachtsgedichte ist „Die Weihnachtsmaus“ von James Krüss: Darin wird von einem geheimnisvollen kleinen Tierchen berichtet, das alljährlich nur zu den Festtagen aufzutauchen scheint und genauso plötzlich wieder spurlos verschwindet, sobald alle Süßigkeiten verputzt sind. Der geschmückte Tannenbaum stand im Mittelpunkt beim nächsten Musikblock, bei dem zunächst die Bläser „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“ anstimmte und dann auch die Zuhörer bei drei Strophen kräftig mit einstimmten. Udo Jürgens' „Wünsche zur Weihnachtszeit“ folgten in einer Fassung für Männerchor und „You raise me up“ in deutscher Übersetzung.
Ein sehr hübsch arrangiertes eigenes Medley von traditionellen Weihnachtsliedern bis Gospel und Jazz hatten die Bläser vorbereitet. Chorleiter Andreas Bosch, der vom Pult aus selbst mitspielte und daher keine Hand zum Dirigieren frei hatte, konnte sich auf seine Musiker verlassen, die rhythmisch präzise und klangschön spielten. Das mit Tuba, Euphonium und Bariton stark besetzte tiefe Register lieferte ein sattes Fundament für die Trompeten und hohen Posaunen, die sich auf diesem volltönenden Unterbau einfach wohl fühlen konnten. Nach den abschließenden Dankesworten des Chorvorstands und dem von Pfarrer Stephan Albers gespendeten Segen verabschiedeten sich die Sänger und Instrumentalisten vereint mit einem letzten Lied, bevor man draußen bei Glühwein und Snacks noch ein wenig Geselligkeit pflegen konnte. Auf dem Kirchplatz hatte nämlich der Verein der „Schefflenzer Bulldog Freunde“ Stände aufgebaut, sodass auch für das leibliche Wohl der Konzertbesucher und Mitwirkenden an diesem Abend bestens gesorgt war.
Ehrung für langjährige Sänger des MGV durch den Badischen Chorverband